Jahrestagung 2025 der österreichische gesellschaft für exilforschung (öge) – in Koop. mit dem Institut für Soziologie an der Univ. Wien, der Österreichische Exilbibliothek im Literaturhaus Wien und Qwien. Zentrum für queere Geschichte (Web)
Zeit: 23.-25.11.2025
Ort: Wien: Univ. Wien, Qwien und Literaturhaus
Programm (PDF)
Panels: Mixed Couples and Intimacy in situations of crisis | Medialisierungen von Queerness, Sexualität und Intimität | Queering Exile Studies | Geographies of Exile | Historische und aktuelle Perspektiven: Liebe im Kontext von Lager und Asyl | Scheinehen: Zur Zweckhaftigkeit der Intimität | Queerness, Sexuality and Gender in Ego documents | Exil- und Migrationsliteratur: Ausdrucksformen von (käuflicher) Liebe
Die Jahrestagung 2025 der Österreichischen Gesellschaft für Exilforschung widmet sich unter dem Titel Liebe, Sexualität und Intimität im Exil bisher wenig beachteten Erfahrungen von Geflüchteten. Sie blickt aus historischer und aktueller sowie aus interdisziplinärer Perspektive auf diese Komplexe und fragt nach emotionalen, romantischen oder körperlichen Erfahrungen. Gefühle – so hält die Historikerin Ute Frevert fest – sind schließlich handlungsmotivierend und demnach als zentrale Analysekategorie zu berücksichtigen, wenn wir agency im Exil beforschen. Dies machte nicht zuletzt auch Marion Kaplan in ihrer 2022 erschienenen Studie zum Transitland Portugal deutlich. In der mit Gefühlen von Angst, Trauer und Wut verbundenen Fluchtsituation konnten emotional communities (Barbara Rosenwein) für Stabilität und Zugehörigkeit sorgen und die Basis für innige Beziehungen bilden.
Auch die Familie, (Schein-)Ehen oder queere Netzwerke vermochten den Alltag im Exil zu erleichtern und alternative und ermächtigende Handlungsoptionen zu eröffnen. Zudem gerieten herkömmliche Geschlechterrollen vielfach ins Wanken, da nun oft Frauen – zumindest vorübergehend – die Rolle der Familienerhalterinnen übernahmen. Parallel dazu radikalisierten sich aber teils auch gewaltvolle Beziehungsformen in der sozialen Isolation des Exils, geschlechterhierarchische Strukturen konnten sich verschärfen und Männlichkeitsund Weiblichkeitsbilder sowie emanzipative Errungenschaften einen Backlash erleiden. Weiterlesen … (PDF [CfP])
