Sammlung des Frauenmuseums Hittisau (Web)
Das Frauenmuseum Hittisau öffnen Teile seiner Sammlung im virtuellen Raum: 55 narrative Interviews und zahlreiche ausgewählte Objekte erzählen Geschichten von Frauen, ihrem Alltag, ihrer Lebensrealität und ihrem kreativen, politischen sowie gesellschaftlichen Wirken. Sie geben damit Einblicke in kaum Gehörtes oder fast Vergessenes. Diese sind jetzt auf der Website frauenmuseum.space online frei zugänglich.
Die Sammlung des Frauenmuseum Hittisau dokumentiert das vielfältige Wirken von Frauen in Geschichte, Kultur und Gesellschaft. Sie umfasst Objekte, Tondokumente, Kunstwerke und Alltagsgegenstände, die weibliche Lebensrealitäten sichtbar machen. Der Schwerpunkt liegt auf Objekten mit regionalen Bezügen, eingebettet in internationale Kontexte. Teile der Sammlung bilden den fixen Bestand des Musems, andere funktionieren als „dislozierte Sammlung“: Objekte werden dem Museum temporär überlassen, um sie zu erforschen, zu dokumentieren und in Folge – angereichert mit Wissen, Erinnerung und Würdigung – wieder in den ursprünglichen Kontext zurückzugeben. Die Sammlung wächst kontinuierlich und bildet die Grundlage für forschungsbasierte Ausstellungen und Bildungsarbeit.
Interviews: Feste. Kämpfe. 100 Jahre Frauentag | Pflege das Leben | Das Dach über mir | Zwischen den Welten
Objekte: Gestickte Moral | Salzmann Nachlass
Feste. Kämpfe. 100 Jahre Frauentag – Interviews (Web)
Im Rahmen der Ausstellung „Feste. Kämpfe. 100 Jahre Frauentag“ (2011-2012) thematisierte ein eigener Ausstellungsteil die Situation von Frauen in Vorarlberg und setzt sie mit den Bemühungen der verschiedenen frauenbewegten Gruppierungen in Beziehung. Dabei sind Audiointerviews rund um die Frauenorganisationen im Bregenzerwald entstanden. In sieben Interviews berichten Vertreterinnen unterschiedlicher Ortsgruppen der Frauenbewegung sowie des Frauennetzwerkes über ihre Motivation und Art des Engagements, über Ihre Tätigkeiten und Herausforderungen sowie das Verhältnis zum Internationalen Frauentag.
Pflege das Leben – Interviews (Web)
Die Ausstellung „Pflege das Leben. Betreuung* Pflege* Sorgekultur“ (2017-2018) widmete sich der Kulturgeschichte der Pflege mit dem Fokus auf Frauengeschichte. Ein Teil davon war das Oral-History-Projekt von Ines Agostinelli „Erinnerungslexikon Pflege“, das persönliche Erfahrungen und kollektive Erinnerungen zum Thema untersuchte. Dafür wurden zahlreiche Interviews mit betroffenen Zeitzeug:innen geführt und Themen wie Demenz, 24-Stunden-Pflege oder das Altern an sich vertieft. Sieben davon sind in der Sammlung des Frauenmuseum Hittisau erhalten.
Das Dach über mir – Interviews (Web)
Das Frauenmuseum Hittisau und walktanztheater.com erarbeiteten 2014-2015 das Recherche_Theaterprojekt „THE WIND IN MY HEART. DAS DACH ÜBER MIR. Theatrale Einblicke in Lebensräume und Hausgeschichten.“ Aus 18 narrativen Interviews mit Frauen aus Hittisau und Umgebung entstand ein Theaterstück über vier Wände und das Leben zwischen Traum und Wirklichkeit in Wohnung, Haus oder Garten. Die Interviews erzählen vom Wohnen im Eigenheim, im Wohnblock, im Bauernhaus oder in der einfachen Mietwohnung und von den Blicken von Frauen auf ihr Leben in ihrer Behaustheit.
Zwischen den Welten – Interviews (Web)
Die Ausstellung „Zwischen den Welten. Geboren 1915-1935: Frauen erzählen“ (2022-2023) ist ein Foto- und Tonprojekt von Nurith Wagner-Strauss, das in Kooperation mit dem Frauenmuseum Hittisau entstanden ist. Das Projekt lässt 23 Frauen aus ihrem Leben erzählen: Alle sind geboren zwischen 1915-1935 und waren während des Zweiten Weltkrieges junge Mädchen oder noch Kinder, werfen aber durch unterschiedliche Herkünfte, Sozialmilieus, städtische oder ländliche Umgebungen verschiedene Perspektiven auf auf das Alltagsleben in dieser Zeit.
Gestickte Moral – Objekte (Web)
Die Ausstellung „Gestickte Moral. Spruchtücher zwischen Tradition, Rollenzuschreibung und Illusion“ (2014-2015) beleuchtet die Geschichte und Bedeutung von Spruchtüchern. Dafür hat das Museum mittels öffentlichem Aufruf mehr als 500 Spruchtücher aus der Region und darüber hinaus gesammelt – darunter auch von Migrantinnen mitgebrachte Tücher in kroatischer, italienischer, tschechischer oder ungarischer Sprache. Die (doppel-)moralischen Appelle und Ermahnungen zu Fleiß, Frömmigkeit und Sparsamkeit sind aufschlussreiche kultur- und frauenhistorische Dokumente und erzählen von Rollenfestschreibungen, Wertvorstellungen, Disziplinierungsstrategien und menschlichen Beziehungen als Wunschbild, Realität oder Bürde.
Salzmann Nachlass – Objekte (Web)
In der Sammlung des Frauenmuseum Hittisau befindet sich der Salzmann Nachlass, ein gut erhaltener Nachlass einer Hittisauer Familie aus der Zeit von ca. 1900 bis in die 1960er Jahre. Der Bestand setzt sich aus verschiedensten Schriftstücken, vor allem gut erhaltener Feldpost, einer umfangreichen Postkartensammlung, Notiz- und Haushaltbüchern sowie einzelnen Alltagsgegenständen zusammen. Der Nachlass der Familie lässt Rückschlüsse auf das Alltagsleben zu und zeigt, wie sich das Leben gerade von Frauen am Land in der Zeit des Ersten und Zweiten Weltkrieges gestaltet hat.
