Gespräch mit Rosa Reitsamer, Walter Baier, Heide Hammer und Marlene Streeruwitz (angefragt)
Zeit: Donnerstag, 28. Februar, 19 Uhr
Ort: Kulturcafe Siebenstern, 7. Bezirk, Siebensterngasse 31
Freundschaftliche Zusammenhänge bilden vielfach die Grundlage linker Subkultur, die ein breites Spektrum an Betätigungsmöglichkeiten bietet. Und was weiter? Die rasche Abfolge dieser Assoziationen eröffnet – gerade im Rahmen des neoliberalen Paradigmas und seiner Verwertung kreativen Potenzials – Fragen zum Verhältnis gegenwärtig wirksamer widerständiger Taktiken und der Möglichkeiten ihrer Kooptierung in die herrschenden Diskurse. Die Suche nach Alternativen innerhalb gegebener Machtstrukturen bleibt * auch heute, 40 Jahre nach 1968 * ein schwieriges Geschäft, dem die TeilnehmerInnen auch an diesem Abend nachgehen wollen.
Heide Hammer: Revolutionierung des Alltags. Auf der Spur kollektiver Widerstandspraktiken. Milena Verlag, Wien 2007
Die Lust an der Veränderung bestimmt die Beschäftigung mit den im Buch zusammengeführten philosophischen und politischen Aktivitäten. Zentral an diesen Emanzipationsbemühungen ist ein antiautoritärer Gestus, der in einer popkulturellen Fassung unter sich keine Sklaven und über sich keine Herren sehen will. Mikropolitische Orientierungen, kapillare Wirkungen politischen Handelns werden entlang dieses Ansatzes zentral. Eine Skizze gelungener kollektiver Widerstandserfahrungen beginnend mit 1968 will der Motivation zu politischem Handeln nachspüren und die Lust an ihrer Wiederholung vergegenwärtigen. Hier wirken Begriffe wie Sabotage, Intervention, Störung, Rauschen, Guerilla in einem Spiel, das sich nicht in der Logik von Sieg und Niederlage erschöpft.
Marina Grzinic / Rosa Reitsamer (eds.): New Feminism. Queer and Networking Conditions. Löcker Verlag, Wien 2008.
The book is an anthology that presents and constructs a configuration of acting and fighting for New Feminism by feminists, lesbians and queers. New Feminism opens the discussion on the most internal changes of feminism today, asking what are the conditions within global capitalism that inform and reshape its concepts, paradigms and statements in relation to labor, migration, capital and democracy. Claiming that a territory wider than just first world capitalism exists, we ask in the book for an urgent introduction into feminist theory and practice of questions, topics and agendas that react against wo/men trafficking, the forces of migration and bare lives, and reflect on possible new mode(l)s of their representation and articulation.
Walter Baier, Prinzip EntTäuschung. Von den großen Erzählungen zur neuen Sprache der Politik. VSA Verlag, Hamburg 2008
Das Buch konfrontiert das reichhaltige Diskursmaterial der Neuen Sozialen Bewegungen mit den Erfahrungen der historischen Emanzipationsbewegungen und stellt die Frage: Wie kann nach dem Scheitern der großen Erzählungen des 20. Jahrhunderts eine neue geschichtswirksame politische Sprache gefunden werden, durch die sich die Besonderheiten der vielen einzelnen globalisierungskritischen Kämpfe in eine kosmopolitische Sprache übersetzen ließen?
Eine Veranstaltung von transform!at
aus: FEMALE-L#JKU.AT