Vortrag der Reihe „Geschichte am Mittwoch“ des Instituts für Geschichte der Univ. Wien in Kooperation mit fernetzt. Junges Forschungsnetzwerk Frauen- und Geschlechtergeschichte (Web) | (PDF)
Zeit: 26.11.2025, 18.30-20.00 Uhr
Ort: Univ. Wien, Universitätsring 1, 1010 Wien, Hörsaal 30 – und virtueller Raum
Das Dissertationsprojekt rückt die vergeschlechtlichten Konstruktionen der Figuren des „Arbeiters“ und des „Soldaten“ als relationale Prozesse in den Mittelpunkt. Im Anschluss an de-/konstruktivistische Ansätze, die die Instabilität und Performativität (historischer) Geschlechterordnungen betonen, untersucht es die Aushandlung militärischer Männlichkeiten sowie die darin eingeschriebenen Aneignungs- und Widerstandspraktiken im Kontext der österreichischen Sozialdemokratie während des Ersten Weltkriegs und in der Ersten Republik. Der Betrachtungszeitraum von 1914 bis 1934 eröffnet den Blick auf Brüche und Kontinuitäten, die neue Erkenntnisse zu Re-/Militarisierungsprozessen und zur Rolle dabei wirkmächtiger Geschlechterbilder erwarten lassen. Im Zentrum steht die Frage, wie sich proletarische, antifaschistische und republikanische Bedeutungsdimensionen mit Vorstellungen des männlichen Staatsbürgers als Beschützer verbanden. Der erste Schwerpunkt des Projekts liegt auf den sozialdemokratischen Re-/Formulierungen kriegspropagandistischer Soldatenbilder im Ersten Weltkrieg. Ein zweiter Fokus richtet sich auf die Konstruktion eines spezifisch republikanischen soldatischen Männlichkeitsideals in der Ersten Republik. Der Konstruktionsprozess ging auch mit der Infragestellung vermeintlich stabiler Hierarchien im Männerbund „Militär“ einher und war mit vergeschlechtlichten Praktiken der Affirmation und Abgrenzung im Bundesheer zwischen 1920 und 1933/34 verbunden. Der dritte Schwerpunkt widmet sich dem Republikanischen Schutzbund als Reproduktionsfeld für sozialistisch-‚wehrhafte‘ Männlichkeit.
Kommentar: Veronika Helfert | Moderation: Lisa Kirchner Continue reading

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