öge-FrauenAG in Kooperation mit dem IWK
Zeit: Dienstag, 15.01.2013, 18.00 Uhr
Ort: Institut für Wissenschaft und Kunst, Berggasse 17, 1090 Wien, Einladung als PDF
Elsa Bienenfeld wurde in der Zeit der k.u.k.-Monarchie in Wien als ältestes von vier Geschwistern geboren. Die Eltern waren aus Krakau nach Wien gezogen und haben hier geheiratet, die Mutter stammte aus einer bekannten Rabbinerfamilie, der Vater war Advocat und gerichtlich beeideter Dolmetsch für die polnische Sprache. Elsa Bienenfeld besuchte die zu dieser Zeit in Wien für Mädchen zugänglichen Schulen, maturierte als Externistin und begann anschließend ihr Studium an der Universität Wien, wo sie zuerst naturwissenschaftliche Fächer belegte. Schon als Kind zeigte sie großes musikalisches Talent und wurde bereits mit 8 Jahren am Conservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde aufgenommen, absolvierte dort ein praktisches Musikstudium, das sie mit 17 mit Auszeichnung abschloss.
Nach einem Vortrag von Guido Adler, dem Begründer der Wiener Musikwissenschaft, der eine „Musikhistorische Lehrmittelsammlung“ aufbaute, entschloss sich Elsa Bienenfeld, sich dieser noch jungen Wissenschaft zu widmen, und promovierte als erste Frau am heutigen Institut für Musikwissenschaft der Universität Wien. Anschließend unterrichtete sie an der Schule von Genia Schwarzwald, an Volkshochschulen und an der Urania. Mehr als 25 Jahre lang war Elsa Bienenfeld als Kulturkritikerin beim Neuen Wiener Journal tätig ebenso wie für die Frankfurter Zeitung. Sie war die erste Frau, die in Wien unter eigenem Namen Kulturrezensionen publizierte. Zu Beginn der 1930er-Jahre wurde sie vom Neuen Wiener Journal gekündigt. Nach dem Einmarsch Hitlers in Österreich wurde sie wegen Devisenvergehens angeklagt und „zum Teil entmündigt“, war in Haft und zuletzt in einer Sammelwohnung untergebracht. 1942 wurde sie nach Maly Trostinec deportiert und dort ermordet.
Vortrag: Eva Taudes: Die Kulturkritikerin Elsa Bienenfeld, 15.01.2013, Wien
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