Vortrag im Rahmen der Reihe „Geschichte am Mittwoch“ des Instituts für Geschichte der Universität Wien (Web), wo Barbara Duden im WiSe 2013/14 eine Gastprofessur inne hat.
Zeit: 30. Oktober 2013, 18.30 s.t.-20.00 Uhr
Ort: HS 45, Universitätsring 1, 1010 Wien
Unter dem Dreizack Risiko, Ökonomisierung und Körpergeschichte will ich die Voraussetzungen diskutieren, unter denen es denkbar wurde, die Klinik und die klinische Praxis nach dem Modell der Fabrik zu reorganisieren. Seit langem gibt es Forschung zum Aufstieg und zur Wirkmacht von Risiko als Leitkonzept in der Medizin, insbesondere in der Geburtsmedizin und seit wenigen Jahren wird erforscht, welche Wirkung die Einführung von DRGs, Fallpauschalen und Wettbewerb in der Pflege und Medizin haben. In meinem Vortrag möchte ich versuchen, diese beiden Stränge unter dem Gesichtspunkt der Köpergeschichte zusammenbringen. Meine Vermutung ist, dass die Risikomedizin wie auch ihre betriebswirtschaftliche Organisation voraussetzen, dass die vielsinnige Physis der Patientin sowie das Gespräch mit ihr in dem diagnostischen und praktischen Können des Mediziners, einer Hebamme oder einer Pflegeperson keine Resonanz mehr haben.
Barbara Duden ist Historikerin und emeritierte Professorin am Institut für Soziologie an der Leibniz Universität Hannover. Sie arbeitet seit langem zur Zeitgeschichte der somatischen Wahrnehmung von Frauen, sowie zur symbolischen Wirkmacht des Einsatzes technischer Interventionen und professioneller Einrede in der Medizin in Bezug auf Schwangerschaft und Geburt.
Vortrag: Barbara Duden: Risiko in der Medizin und die Ökonomisierung des Gesundheitswesens im Fokus der Körpergeschichte, 30.10.2013, Wien
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