Zeit: Mi, 25.3.2015, 18.30 Uhr
Ort: Lesesaal der Fachbereichsbib. Geschichte, Universitätsring 1, 1010 Wien
Was heute Suchmaschinen samt Dating-Apps, Tauschbörsen, FinanzmaklerInnen, Jobcenter und Auktionsplattformen übernehmen, versprach in der Frühen Neuzeit eine Institution zu leisten: das Adressbüro. Wer etwas kaufen oder verkaufen wollte, Arbeit, Wohnung, eine Dienstbotin oder einen Arzt suchte oder zu vermitteln hatte, konnte dort sein Anliegen gegen Gebühr in ein Register eintragen lassen oder Auszüge aus diesem Register erhalten.
Solche Adressbüros gab es in vielen europäischen Städten, etwa in Paris das Bureau d’adresse, in London die registry oder intelligence offices, in der Habsburgermonarchie die Frag- und Kundschaftsämter und in anderen deutschsprachigen Städten Adresscomptoirs und Berichthäuser.
Das Buch liefert eine Geschichte des Suchen und Findens von Information aus der Perspektive einer Gegenwart, in der wir ohne Google kaum mehr leben zu können glauben und zugleich Privacy und Datenschutz zentrale Anliegen sind.
Ablauf:
- Karl Vocelka: Moderation und Einleitung
- Anton Tantner: Zum Buch
- Astrid Mager: Alternative Suchmaschinen und deren Ideologien
- Büchertisch vom Literaturbuffet Lhotzky
- Umtrunk
Anton Tantner: Die ersten Suchmaschinen. Adressbüros, Fragämter, Intelligenz-Comptoirs. Berlin: Wagenbach, 2015. (Verlags-Info)