Filmscreening: „Hygiene der Ehe“ (AT 1922), 17.05.2016, Wien


StRV/IG-Geschichte (Web)
Zeit: 17.05.2016, 19.30 Uhr
Ort: Seminarraum 2 für Geschichte, Universitätsring 1, 1010 Wien, Einladung als PDF
Im Kontext der Nachkriegszeit im Jahr 1922 entstanden, spiegelt der Film „Hygiene der Ehe“ Diskussionen rund um das Thema Ehe(-hygiene) einer von biopolitischen Überlegungen durchkreuzten Gesellschaft wider. Als Beratungsfilm des „Roten Wien“ konzipiert, verhandelt der Film wie sich gesunder Nachwuchs in stabilen Eheverhältnissen zum Wohle der Gesellschaft (re-)produzieren sollte. Über ‚degenerative‘ Krankheitsbilder bis hin zur Wahl der richtigen Partnerin oder des richtigen Partners werden aktuelle wissenschaftlichen Erkenntnisse bzw. das Know-how der damaligen medizinischen Landschaft präsentiert. Darüberhinaus zeigt er neuste Behandlungsmethoden und gängige Krankheitsbilder einer von Mangel bedrohten Gesellschaft auf und wie diese zum Vorteil aller in einer modernen Stadt bzw. eines modernen Staats behandelt werden könnten. Ein spannendes und zugleich informatives Ensemble im relativ neuen Medium Film entsteht, der in Handlungsstrang und Bildsprache mitunter an die Grenzen des Darstellbaren im Medium selbst stößt.

  • Kontext und Diskussion: Tim Rütten, Universitätsassistent in Ausbildung für Neuere Geschichte und Frauen- und Geschlechtergeschichte am Institut für Geschichte.