Österreichische Zeitschrift für Geschichtswissenschaften (OeZG) (Web); Schwerpunktband im Herbst 2018; Herausgeberinnen: Johanna Gehmacher, Klara Löffler, Katharina Prager
Einreichfrist: 15.11.2016, CfP als PDF with english version
Vielfach schon wurde bemerkt, dass Menschen, die durch (erzwungene oder selbst gewählte) Migration in verschiedenen Kulturen lebten und wirkten, verstärkt das Bedürfnis haben, ihre Erfahrungen zu reflektieren und zu gestalten. Migration als Biografiegenerator in den Fokus theoretischer Reflexion über Formen und Praktiken des autobiografischen Lebens (Carl Pletsch) zu nehmen, stellt gleichwohl eine Herausforderung dar. Denn die unterschiedlichen kulturellen Positionierungen von AutobiografInnen erzeugen auch ein breites Spektrum von Formen des biografischen Selbstbezugs, das von der Konstruktion des großen sinnstiftenden Mythos bis zum disparaten Aneinanderreihen von Fragmenten und Überresten reichen kann. Überdies fehlen für das transnationale Leben globaler Subjekte nicht nur institutionalisierte Gedächtnisorte, die Auseinandersetzung mit ihren Biografien ist auch schwer in national und fachwissenschaftlich dominierte Erinnerungskulturen einzupassen. Das biografische Erzählen (in) der Migration gerät damit in besonderer Weise in das Spannungsfeld zwischen allgegenwärtiger Biografisierung des Lebens und der verbreiteten Entwertung biografischer Sinnkonstruktionen. Kann doch die biografische Darstellbarkeit eines Lebens zwischen unterschiedlichen politischen, sozialen und kulturellen Kontexten von existenzieller Bedeutung in einem von Migration geprägten Leben sein. Weiterlesen and english version … (PDF).