Professur für Wirschafts- und Sozialgeschichte, Universität Heidelberg
Ort: Universität Heidelberg
Zeit: 19.11.2018
Die historische Forschung zur frühen Kindheit steht vor einem besonderen Quellenproblem. Kleinkinder hinterlassen kaum eigenständige Quellen, die Aufschluss über ihren Alltag, ihre Erfahrungen und den historischen Wandel ihres Lebens zuließen. Zusätzlich entzieht sich dieser Lebensabschnitt auch der aktiven Erinnerung der meisten Erwachsenen, sodass es auch im Nachhinein unmöglich scheint, den Lebenswelten der historischen Subjekte näher zu kommen. In unserem Forschungsansatz wenden wir uns deswegen an Menschen, die sich professionell und familial der Betreuung von Kleinkindern widmeten, und versuchen in Zeitzeug/inneninterviews den Umgang mit Säuglingen und Kleinkindern, den Alltag und dessen Veränderung seit 1945 zu rekonstruieren.
Der Workshop widmet sich den methodischen und historiografischen Herausforderungen des Themas „frühe Kindheit“ und der Oral History. Er erfolgt im Anschluss an Zeitzeug/inneninterviews zur Kleinkindbetreuung in den 1970er Jahren, die mit Tagesmüttern und pädagogischen Beraterinnen durchgeführt werden, die am „Modellprojekt Tagesmütter“ teilgenommen haben. Im Vordergrund der Veranstaltung stehen die kritische interdisziplinäre Reflektion über die Interviews und die Möglichkeiten der qualitativen Auswertung. Weiterlesen und Quelle … (Web)