CfA: (Inter)nationale Frauenkongresse – Zusammenarbeit, Abgrenzung und öffentliche Wahrnehmung (ZS Ariadne); DL: 01.05.2019

»Ariadne – Forum für Frauen- und Geschlechtergeschichte« (Web)

Einreichfrist: 01.05.2019

Im Sommer 1904 trafen sich in der Berliner Philharmonie einige hundert Delegierte aus den sechzehn Mitgliedsländern des Internationalen Frauenbundes (International Council of Women, ICW). In zwanzig verschiedenen Sektionen diskutierten sie Fragen der Frauenbildung, der rechtlichen Stellung von Frauen, der weiblichen Berufstätigkeit sowie das weite Feld ihres sozialen Engagements. Öffentliche Abendveranstaltungen mit prominenten Rednerinnen wie der österreichischen Pazifistin Bertha von Suttner oder der amerikanischen Ökonomin Charlotte Perkins waren schon Stunden vor Beginn bis auf den letzten Platz besetzt.

Dieser internationale Kongress zog in vieler Hinsicht weite Kreise; er bewies zum einen, wie Alice Salomon, eine der Mitorganisatorinnen, betonte, „daß die vereinte Kraft tüchtiger Frauen Veranstaltungen schaffen kann, die in Bezug auf Organisation, wissenschaftliche und rhetorische Leistungen sich den glänzendsten Kongressen von Männern zur Seite stellen können.“ Zum anderen wurde die deutsche Frauenbewegung nach diesem ‚glänzenden‘ Kongress geradezu gesellschaftsfähig; zumindest nahmen jetzt „die offiziellen Kreise Berlins die Existenz von progressiven, akademisch gebildeten und arbeitenden Frauen zur Kenntnis.“ Der Kongress in Berlin war nicht der erste seiner Art, wenn auch der erste Frauenkongress dieser Dimension in Deutschland. Wie schon seine Vorgänger in Chicago 1893 und London 1899 diente er dem … weiterlesen (PDF).