Frauenarbeitsgemeinschaft der österreichischen Gesellschaft für Exilforschung in Kooperation mit der Theodor Kramer-Gesellschaft
Zeit: Di., 19.11.2019, 18:30 Uhr
Ort: IWK | Berggasse 17 | 1090 Wien
Maria Heiner berichtet in diesem Vortrag anhand von vielen Bildbeispielen von der abenteuerlichen und rettenden Flucht von Lea Grundig aus Nazideutschland, von der Katastrophe im Hafen von Haifa beim Untergang der „Patria“, vom Lager Atlit und von ihrem Leben zwischen 1941 und 1948 in Haifa und Tel Aviv.
Lea Grundig wird als Illustratorin von hebräischen Kinderbüchern im vorstaatlichen Israel vorgestellt. Menschen, die ihr begegneten, hielt sie in Porträts fest. In vielen Blattfolgen zeichnete sie in beklemmenden Motiven den Leidensweg und den Widerstand der Jüdinnen und Juden in Europa während der Shoah. Weiters zeichnete sie Landschaftsbilder und das Leben im Kibbuz. Die Abfolge der Zeichnungen kann auch wie ein Tagebuch in Bildern gelesen werden.
- Einleitende Worte von Evelyn Adunka
Maria Heiner, geboren 1937 in Döbeln in Sachsen; Studium der Humanmedizin in Leipzig und Dresden, Ärztin für Allgemeinmedizin, Promotion Dr. med., ärztliche Tätigkeit in verschiedenen Gesundheitseinrichtungen von Dresden, Studium der Gesundheitswissenschaften mit Magisterabschluss, MPH
Seit 1963 Bekanntschaft und Freundschaft mit Lea Grundig, später ärztliche Betreuung der Künstlerin. In den 1970er Jahren Beginn der Sammeltätigkeit von Kunst der Moderne, 1974 bis 1977 Mitarbeit am Werkverzeichnis der Künstlerin, ab 2008 alleinige Arbeit am Werkverzeichnis. Seit 2010 Anlegen einer Sammlung erster hebräischer Kinder- und Jugendbücher, die Lea Grundig im Exil illustrierte. Kuratieren von Ausstellungen des graphischen Werkes von Hans und Lea Grundig aus eigener Sammlung.