Tagung: Offiziere, Unternehmer, Karrieremigranten und Diplomaten: Militärunternehmer in der Frühen Neuzeit, 18.-20.06.2020, Bern

Projektgruppe des SNF-Projekts „Militärunternehmertum und Verflechtung“, Historisches Institut der Universität Bern; André Holenstein und Philippe Rogger (Web)
Ort: Universität Bern
Zeit: 18.-20.06.2020
Die Erforschung des frühneuzeitlichen Militärunternehmertums ist vergleichsweise jung. Den Markstein für eine historische Phänomenologie setzte Fritz Redlich in den 1960er-Jahren mit seiner unternehmensgeschichtlichen Studie zum „German Military Enterpriser“.
Vor wenigen Jahren wurde die Diskussion um die definitorischen Merkmale des Militärunternehmers neu entfacht. Die Debatten um den „fiscal-military state“ bzw. den „contractor state“ im 18. Jhd. lenkten den Blick weg vom „Unternehmer in Uniform“. Unter dem Label des Militärunternehmers wurden nunmehr alle Akteure erfasst, welche die Heere mit Waren, Dienstleistungen und Kapital versorgten. Weitere Impulse gingen sodann von verschiedenen Teildisziplinen der Geschichtswissenschaft aus.
Aktuelle Fragestellungen etwa nach der sozialen Mobilität oder nach der grenzüberschreitenden Verflechtung der Militärunternehmer stehen in einem engen Zusammenhang mit der Hinwendung der „neuen“ Militärgeschichte zur Sozialgeschichte oder den methodischen Reflexionen der „neuen“ Diplomatiegeschichte. Seit einiger Zeit sieht sich die Engführung des Militär- und Kriegswesens als Herrschaftshandeln und exklusive Männerdomäne insbesondere von der Migrations- oder Geschlechtergeschichte herausgefordert.
Dieser pluridisziplinäre Zugang zur Thematik sowie die länderspezifischen Unterschiede hinsichtlich Ausformung und Entwicklung des Militärunternehmertums im Europa der Frühen Neuzeit laden dazu ein, neuste Forschungsresultate in einem Länder und Verfassungsstrukturen übergreifenden, diachronen Vergleich zusammenzuführen und Perspektiven für die künftige Forschung aufzuzeigen. Weiterlesen und Quelle … (Web)