Vortragsreihe „Kunst–Forschung–Geschlecht“ der Abteilung für Genderangelegenheiten an der Universität für angewandte Kunst Wien (Web)
Einreichfrist: 08.04.2020
In der disziplinenübergreifenden Vortragsreihe wird im Studienjahr 2020/21 gefragt, was es heißen kann, Geschlecht aufzufächern, zu finden oder auch hinter sich zu lassen.
Ausgehend von einer gemeinsamen Suchbewegung wird nach geeigneten Wahrnehmungs- und Artikulationsweisen gefragt, die Vielfalt anerkennen und Handlungsfelder weiten – seien diese politisch-aktivistisch, künstlerisch, theoretisch, alltäglich, oder alles zugleich. Denn im Rahmen einer binären Ordnung wurde im Zuordnen, Benennen und Zeigen immer schon übersehen und überhöht: Übereinstimmung wird durch Vernachlässigung, durch Unterschlagung vorgetrieben. So, als stünden alle unter Beweislast, als gälte es, eine soziale Konstruktion, eine cis-normative Vorstellung von Geschlecht und Begehren zu rechtfertigen und zu bezeugen.
Die Veranstalter/innen möchten Geschlechtsentwürfe, die Binarismen hinter sich lassen, Geschlechtsentwürfe jenseits der naturalisierten bedenken. Es soll diskutieren werden, welches Potenzial diesen zukommt, Gesellschaft zu verändern, welche Strategien dazu beitragen, Gendernormen aufzulösen, Privilegien anders zu verteilen, Sichtbarkeit zu erhöhen – und gleichzeitig unterstützend zu sein, wo erforderlich oder gewünscht.
Geschlecht kann zum einen als gegeben gedacht und von dort aus transformiert werden. Zum anderen sind Geschlechtsidentitäten fluide, haben weder Richtung noch Ziel und sind zu entdecken. In diesem Spannungsfeld sollen Formen der Repräsentation, der Sprache und Inszenierungsweisen befragt werden: In welcher Weise können wir lustvoll gestaltend agierenund uns ein Geschlecht geben, wie können wir widerständiger finden, und wo liegen oder lägen Grenzen dieser Bewegung?
Soll Geschlecht zeitlich gedacht werden? Wie wollen wir einer Machbarkeit begegnen, die sowohl befreiend als auch gewaltförmig sein kann? Was bedeutet eine Auffächerung von Geschlechtsidentitäten für das traditionell minorisierte Geschlecht? Wie kann die spezifische gegenwärtige und historische Verortung von … weiterlesen (PDF).