CfP: Innen und außen – Grenzen der Zugehörigkeit in multireligiösen Gesellschaften der Vormoderne (27. Jahrestagung des Brackweder Arbeitskreises für Mittelalterforschung, 11/2020, Heidelberg); bis: 30.06.2020

Brackweder Arbeitskreis für Mittelalterforschung; Theresa Jäckh, Universität Konstanz / Durham University (Web)

Ort: Karl Jaspers Centre for Advanced Transcultural Studies, Heidelberg
Zeit: 20.-21.11.2020
Einreichfrist: 30.06.2020

Zugehörigkeit ist ein andauernder Prozess sozialer (Selbst-)Verortung: Von innen heraus bedeutet sie den Einzelnen die Positionierung zu Gruppen und die Identifikation mit Gemeinschaften, doch kann sie von außen zugleich sozialen Ausschluss und Segmentierung bewirken. Zugehörigkeit ist damit als Marker zu verstehen, der es erlaubt, gesellschaftliche Pluralität zu beschreiben, die häufig gerade dann beobachtbar wird, wenn Abgrenzungen oder Unterscheidungen zu alternativen Ordnungsmustern vorgenommen werden.

Diese Vorgänge der Markierung und Grenzziehung durch den Faktor Zugehörigkeit sollen im Rahmen dieser Tagung reflektiert werden. Um dabei nicht bei Erzählungen von interreligiösen Konflikten und multireligiöser Koexistenz zu verharren, sollen Konstruktionen und Verhandlungen von Zugehörigkeit in unterschiedlichen Formen und Medien der verbalen und zeichenhaften Kommunikation untersucht werden. Denn durch Kommunikation mit- und übereinander, so die zugrundeliegende Annahme, definieren Individuen, Gruppen oder Gemeinschaften ihre Zugehörigkeiten situativ und aktualisieren sie immer wieder.

Gerade auf der horizontalen, nicht-hierarchischen Handlungs- und Kommunikationsebene zeigt sich hierbei, dass Zugehörigkeit wandelbar ist, stets kontextgebunden und relational (wer/was, wo, mit wem?). Auf der Ebene des Individuums entstehen dadurch Mehrfachzugehörigkeiten, die es nicht ohne weiteres erlauben, Akteur/innen pauschal einer Gruppe oder Gemeinschaft zuzuordnen. Diesem Umstand soll Rechnung getragen werden, indem … weiterlesen und Quelle (Web)