Michael Homberg, ZZF Potsdam und Christopher Neumaier, ZZF Potsdam/Helmut-Schmidt-Universität Hamburg
Ort: Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung, Potsdam
Zeit: 11.-12.03.2021
Einreichfrist: 15.08.2020
Zwischen den 1950er- und den 1990er-Jahren hat sich das Beziehungsleben in BRD und DDR – sowohl mit Blick auf die Wege der Anbahnung von Beziehungen als auch die Praxis des Zusammenlebens und die Muster der Trennung von unverheirateten und verheirateten Paaren – fundamental gewandelt. Wie „revolutionär“ aber war diese Verwandlung? Immerhin blieben Paarbeziehungen trotz aller Veränderungen für das Leben der Menschen in Ost- und Westdeutschland zentral. Die zeithistorische Forschung hat das Beziehungsleben in Ost und West und seine neuralgischen Phasen – Kennenlernen, Zusammenleben, Trennung – bisher nur am Rande diskutiert.
Hier will die geplante Tagung ansetzen, indem sie die Beziehungsdynamiken und das Intimleben verheirateter und unverheirateter Paare und Singles aus kultur-, sozial- und gesellschaftshistorischer Perspektive in den Fokus rückt. Dazu sollen die historisch gewachsenen Muster der Partner/innenwahl und der Beziehungsgestaltung in Ost und West in den Blick genommen werden, in denen sich bis heute abweichende Einstellungen gegenüber Kohabitation, Ehe und Scheidung, aber auch unterschiedliche Praktiken partnerschaftlichen und familialen Verhaltens widerspiegeln.
Mit der Geschichte der Paarbeziehungen greift die Tagung aktuelle Fragen der Zeitgeschichtsschreibung nach dem Verhältnis von Liebe und Romantik im 20. Jhd., dem Wandel von Familienbildern und Geschlechterrollen nach 1945, der Geschichte der Sexualität, der Ehe- und Paarberatung und der Medien der Liebes- und Paarkommunikation, sowie der Präsenz von „Gefühlen“ in Partner/innenwahl und Beziehungsgestaltung auf. Weiterlesen und Quelle … (Web)