DFG-Projekt: Nationaljüdische Jugendkultur und zionistische Erziehung in Deutschland und Palästina zwischen den Weltkriegen (TU Braunschweig/HU Jerusalem) (Web)
Ort: Selma Stern Zentrum für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg, Berlin
Zeit: 04.-06.03.2021
Einreichfrist: 01.10.2020
Jüdische Jugendkultur und Jugendbewegung entfalteten sich im Zusammenhang eines neuen Jugendbegriffs, der sich zur Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jhd. im deutschsprachigen Raum Mitteleuropas etablierte. Damit waren nicht nur Räume zur individuellen und kollektiven Gestaltung des Übergangs ins Erwachsenenleben, sondern auch für vielgestaltige Suchbewegungen eröffnet: nach jüdischer Tradition und Zukunft, nach nationaler, religiöser, sozialer Gemeinschaft, nach einem neuen Verhältnis der Geschlechter und Generationen – und nach einer neuen Erziehung.
Spezifischer Ausdruck dieser Entwicklung war die Entstehung national differenter, transnational vernetzter jugendkultureller Bewegungen, die mehrere (Jugend-)Generationen erfassten. Sie wurden wesentlich von der jüdischen Jugendbewegung geprägt, die übergreifend ein Konzept von Selbsterziehung proklamierte. Nach dem Ersten Weltkrieg organisierte sie sich bündisch und artikulierte sich in weltanschaulicher Vielfalt, permanenten Neugründungen und Abspaltungen, wechselnden Mitgliedschaften, Aus- und Übertritten.
Der Druck der NS-Politik führte nach 1933 zunächst zu einem Anstieg der Mitgliederzahlen in der jüdischen Jugendbewegung und zur Konsolidierung der zionistischen Bünde. Diese waren herausragend an der Organisation von Emigration und Flucht tausender Jugendlicher aus Mitteleuropa vor allem nach Palästina beteiligt.
Die Konferenz möchte ein Forum für den Austausch interdisziplinärer Forschungen in dem weitgehend marginalisierten Themenfeld jüdisch jugendkultureller Bewegungen bieten. Im Zentrum sollen … weiterlesen, English version und Quelle (Web).