Vortrag: Katharina Prager: Adelheid Popp – Jugend einer Arbeiterin, 24.09.2020, Wien

Frauenstudienzirkel (Web)
Neuer Ort: Renner-Institut, Karl Popper-Str. 8, 1100 Wien, Nähe Hauptbahnhof
Zeit: jeweils 16.00-18.00 Uhr
„Jede Frau sollte mindestens ein Jahr lang Frauengeschichte studieren, egal, was sie sonst macht. Jede Frau ändert sich, wenn sie erkennt, dass sie eine Geschichte hat.“ Dieses berühmte Zitat von Gerda Lerner (1920-2013), der Exil-Österreicherin, Historikerin und Begründerin der Women History-Studies in den USA ist das Motto des Frauenstudienzirkels, den Hildegard Steger-Mauerhofer 2007 ins Leben gerufen hat.
Programm im Herbst 2020
24.09.2020: Katharina Prager: Adelheid Popp – Jugend einer Arbeiterin
Das Schlüsselwerk der sozialdemokratischen Frauenbewegung „Jugend einer Arbeiterin“ ist 2019 als neue, historisch und politisch kommentierte Ausgabe veröffentlicht worden (Picus-Verlag 2019 in Kooperation mit dem Karl-Renner-Institut, Web).
Adelheid Popp war die erste Frau, die am 4. März 1919 im österreichischen Parlament das Wort ergriff. Sie war ein Kind aus den Wiener Elendsquartieren, aus einer bitterarmen, patriarchalen, gewalttätigen, bildungsfernen Zuwandererfamilie. Eine wie sie hätte es eigentlich nie so weit bringen dürfen. Doch sie überwand die Hindernisse ihres Herkunftsmilieus und wurde zur Pionierin der österreichischen Frauenbewegung. Wie gelang das? Was können wir von ihr lernen? Welche Kräfte sind es, die bis heute Kinder aus ähnlichen Milieus kleinhalten? Und was muss in Österreich geschehen, damit das Potenzial vieler kleiner Adelheids gehoben wird?
Sibylle Hamann und Katharina Prager zeichnen nicht nur den historischen Rahmen der Erinnerungen Adelheid Popps nach, sie stellen diese auch in einen aktuellen Kontext. Katharina Prager ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Wienbibliothek.
15.10.2020: Ilse Korotin: GUlag – Erinnerungen in Autobiografien österreichischer Frauen
Ilse Korotin ist die Leiterin der Dokumentationsstelle Frauenforschung am Wiener Institut für Wissenschaft und Kunst. Seit 1998 leitet sie das multimodulare Forschungs- und Dokumentationsprojekt biografiA – Datenbank und Lexikon österreichischer Frauen. Sie ist Herausgeberin des vierbändigen biografischen Lexikon biografiA und Leiterin der FrauenAG der österreichischen Gesellschaft für Exilforschung u.a.
19.11.2020: Sabine Lichtenberger: Gewerkschaftliche Bildungsarbeit von und für Frauen in der Ersten Republik
Wie hat sich gewerkschaftliche Bildungsarbeit von und für Frauen in der Ersten Republik gestaltet? Welche Kontinuitäten gab es nach 1945 in der Bildungsarbeit und wer waren die Akteurinnen? Sabine Lichtenberger ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Gewerkschafts- und AK-Geschichte in der Arbeiterkammer Wien. Ihre Arbeitsbereiche sind interessenpolitische Bildungsarbeit, Projektbetreuung und Autorinnentätigkeit.