Jahoda-Edition; Band 4 „Akteneinsicht: Marie Jahoda in Haft!“ (Web)
Zeit: 07.03.2022, 19.30 Uhr
Ort: Museum Arbeitswelt, Wehrgrabengasse 7, 4400 Steyr
»Akteneinsicht. Marie Jahoda in Haft« ist der 4. Band der Marie Jahoda-Edition (Web). In dieser Neuerscheinung begegnet uns die Sozialpsychologin Marie Jahoda (1907–2001) nicht als Sozialforscherin, sondern als politische Aktivistin. Ihre Haltung: „Den Tatbestand leugnen, nicht aber die Gesinnung.“
Im November 1936 wurde Marie Jahoda von der Polizei der Dollfuß-Schuschnigg-Diktatur verhaftet und monatelang verhört. Sie wurde verdächtigt, einer der führenden Köpfe der Revolutionären Sozialisten, der illegalen Organisation der Sozialdemokratie, zu sein und die Diktatur des Dollfuß-Schuschnigg-Regimes bekämpft zu haben. Sie saß 1936/37 neun Monate in Haft. Bei den Verhören und vor Gericht hielt sich Jahoda strikt an eine Regel der konspirativen Untergrundarbeit: „Gib nur zu, was nicht mehr bestritten werden kann, und belaste andere nicht.“
Programm (als PDF)
- Lesung von Maria Hofstätter (Schauspielerin) von Auszüg aus den Gerichtsakten
- Erläuterungen von Meinrad Ziegler (Soziologe, Buchautor)
- Podiumsgespräch mit Katrin Auer (Stadträtin, Historikerin) und Martina Gugglberger (Historikerin, JKU Linz) zur Bedeutung der Sozialforscherin und Widerstandskämpferin im Kontext des Internationalen Frauentags
- Die Veranstaltung wird moderiert von Georg Hubmann (Sozialwissenschaftler, Leiter des Jahoda-Bauer-Instituts)
Maria Hofstätter tritt neben ihrer Arbeit am Theater und im Fernsehen (»Braunschlag«) seit mehr als 20 Jahren in Ulrich Seidls sozialkritischen Filmen auf. 2014 erhielt sie den Österreichischen Filmpreis als „beste Darstellerin“ für ihre Rolle in »Paradies: Glaube«.
Anmeldung unter anmeldung@museumarbeitswelt.at oder +43 7252 775510