CfP: Körper und Geistlichkeit im Mittelalter: Zwischen Konvention und Unkonventionalität? (Event, 09/2024, Köln); bis: 01.05.2024

Arbeitskreis „Körper und Geistlichkeit im Mittelalter. Tugend, Macht und Repräsentation“ (KuG) (Web)

Zeit: 16.-17.09.2024
Ort: Univ. zu Köln
Einreichfrist: 01.05.2024

Im Zentrum der Tagung sollen einerseits körperbezogene Konventionen der Geistlichkeit im Mittelalter, deren Entwicklungen und mediale Vermittlung stehen, andererseits aber auch Personen und Gruppierungen, die eben gegen jene Konventionen verstießen. Hierbei wäre zu klären, ob diese „Unkonventionalität“ innovativ war oder ob sie ihrerseits auf (vermeintliche) andersartige Konventionen zurückgriff, und ob diese „unkonventionellen“ Körperpraktiken ihrerseits (neue/eigene) Konventionen prägten.
Der im Dezember 2023 gegründete Arbeitskreis möchte sich damit einem bislang wenig beachteten, aber für das Verständnis der mittelalterlichen Welt zentralen Forschungsfeld widmen. Als typisch für die Epoche gelten die Machtstellung und der besondere gesellschaftliche Einfluss und Status geistlicher Akteure; diese Stellung wurde, ebenfalls epochentypisch, vielfach visuell und rituell mittels des Körpers kommuniziert. Obgleich körperbezogene Praktiken im Mittelalter für den weltlichen Bereich intensiv erforscht worden sind, was zur Identifizierung verschiedenster Rituale, sozialer Spielregeln o.Ä. geführt hat, sind Körperpraktiken und -konzepte der Geistlichkeit sowie ihre mediale Vermittlung bisher nur punktuell und in Bezug auf einzelne Akteursgruppen (vor allem Päpste und Bischöfe) untersucht worden.
Eine Analyse dieser Körperpraktiken und -konzepte kann dazu beitragen, einen überaus wichtigen Faktor für die Standesidentität und gesellschaftliche Positionierung der Geistlichkeit zu erhellen. Insbesondere drei Dimensionen – der Körper als Mittel zum Ausdruck von Tugend, als Mittel zur Erlangung und zur Repräsentation von Macht und Status – erscheinen hier relevant. Denn durch verschiedene körperbezogene Handlungen konnte man Gott nicht nur als Priester, Mönch oder Nonne näher kommen und Tugend demonstrieren, sondern gleichermaßen als politischer oder sozialer Akteur im Ansehen steigen oder fallen, an Macht gewinnen oder verlieren sowie den eigenen Status repräsentieren und legitimieren. Weiterlesen und Quelle … (Web)