Vortrag der Reihe wisoabendkolloquium, Inst. für Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Univ. Wien (PDF)
Zeit: 11.11.2025, 17:30 Uhr
Ort: WiSo Seminarraum, Hauptgebäude Univ. Wien, Stiege 6/2, 1010 Wien – und virtueller Raum (unten)
Der Vortrag unternimmt eine kritische Analyse des Kapitalismus am Beispiel von Ratenkrediten im 19. Jahrhundert. Ausgehend von einer Auseinandersetzung mit der nicht mehr so „Neuen Kapitalismusgeschichte“ werden Ratenkredite als widersprüchliche Kapitalverhältnisse perspektiviert. Die kreditmässige Mobilisierung von Waren produzierte Friktionen, die sich historisch untersuchen lassen: Die Leitunterscheidung von Produktions- und Konsumgütern geriet ins Wanken, neue Eigentumsordnungen kollidierten mit hergebrachten borgwirtschaftlichen Praktiken, geschlechtsspezifische Arbeitsteilungen destabilisierten sich und führten zu ehelichen Streitigkeiten. Der Vortrag argumentiert, dass kapitalistische Vergesellschaftung nicht kohärent verläuft, sondern das Soziale widersprüchlich durchdringt und ordnet. Indem konfliktreichen Spannungen im Kapitalverhältnis heuristisch ein zentraler Platz eingeräumt wird, soll ein Beitrag zur Erneuerung der historischen Kapitalismusanalyse geleistet werden.
Matthias Ruoss ist im WiSe 2025/26 Gastprofessor am Inst. für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Univ. Wien. Seine jüngste Monographie „Auf Pump. Ratenkredite im industriellen Kapitalismus 1860-1910“ ist 2024 bei Wallstein erschienen (Web)
Klappentext: „Kredite laufen, so heißt es. Doch wohin gehen sie? Mit Blick auf prekäre Ökonomien untersucht Matthias Ruoss die Expansion des Kreditnexus in Europa. »Credit hilft manchem aufs Pferd und manchem unter die Erd«, lautete in den 1860er Jahren ein Sprichwort. Kredit ist demnach zugleich Steigbügelhalter und Totengräber. Doch was bedeutete das für diejenigen, die Kredit gaben und in Anspruch nahmen? In seiner umfassenden Studie fragt Matthias Ruoss nach dem individuellen Umgang mit Kreditunsicherheiten und der gesellschaftlichen Verständigung darüber. Dazu richtet er den Blick auf prekäre Ökonomien Continue reading

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