Monthly Archives: Juli 2021

Network: Archives du féminisme, Angers/FR // CfA: Distribution for the creation of a database on French feminisms (Database)

Archives du féminisme (Web)

The association Archives du féminisme aims to make known and to make accessible for research the feminist archives of private origin, whether they are personal or associative funds. Archives du féminisme works to identify, preserve and make available the collections in a network of partner institutions. The association is at the origin of the creation of the Centre des Archives du féminisme in Angers; it works in close relationship with the Marguerite Durand library and La Contemporaine, and contributes to the reporting of the funds in the network of public archives. It develops knowledge of the history of feminism in France and contributes to the writing of this history through scientific publications. Read more in French … (Website)

Read more in English … (PDF)

Request: Distribution for the creation of a database on French feminisms

Archives du féminisme is working to identify, preserve, and distribute as many archival resources as possible, promoting research about all types of feminism and contributing to their dissemination. The organization brings together people from different intellectual and professional backgrounds, from nonprofit organizations, libraries, and archives, to research centers, universities, and journalism schools. Each of the members is committed to transmitting the rich history of feminism. The Feminism Archives Center in Angers was created by Archives du féminisme. It houses more than 200 linear meters of archives, which have been given or loaned to us by French political organizations, and individuals known for their feminist commitment.

Archives du féminisme wishs to create more cohesion and stimulate international research on feminisms. The international and interdisciplinary database of research on French feminisms would make it possible to put in contact researchers on French feminisms from different countries and create a cohesive network. It will be available on the network’s website (Link) and will be accessible to all.

If you wish to be a part of this database of research on French feminisms, please fill this form (Link). For any clarification or query, do not hesitate to contact claramsi.cr@gmail.com from Archives du féminisme.

CfP: Rape and Revenge. Rache-Kulturen und sexualisierte Gewalt in intermedialer Perspektive (Workshop, 03/2022, Hamburg); bis: 31.08.2021

Christine Künzel und Manuel Bolz, Institut für Germanistik an der Univ. Hamburg

Zeit: 10.-12.03.2022
Ort: Hamburg
Einreichfrist: 31.08.2021

Forschungen zu sexualisierter Gewalt sowie zu geschlechtsspezifischen Diskriminierungserfahrungen sind seit der #MeToo-Debatte verstärkt in das öffentliche Interesse gerückt. Die Veranstalter:innen möchten in einem interdisziplinären Workshop an diese Diskussionen anknüpfen und sie um einen Aspekt ergänzen, und zwar um das Phänomen „Rape and Revenge“.

Die aus den feministischen Filmwissenschaften stammende Formel „Rape and Revenge“ (deutsch: „Vergewaltigung und Rache“) versucht verschiedene faktische und fiktionale Ereignisse fassbar und analysierbar zu machen: Zum einen bezeichnet sie Formen der Selbstjustiz, eine spezifische soziale Handlung, in denen Opfer sexualisierter Gewalt Rache an ihren:seinen Vergewaltiger:innen ausüben oder aber sich Partner:innen, Familienmitglieder oder Freund:innen (stellvertretend) an den Vergewaltiger:innen rächen.

In diesen Rachezyklen geht es meist um eine symmetrische Vergeltung auf der Basis eines reziproken Äquivalenzprinzips. Das Konzept der Rache kann aber auch als Ausdruck der Kritik an einer unbefriedigenden Sanktionierungspraxis in geltenden Rechtsystemen dienen (Stichwort: Rape Culture). Zugleich lässt sich in imaginierten Racheszenarien auch eine Coping-Strategie im Umgang mit traumatisierenden Gewalterfahrungen erkennen. Damit wird nicht nur ein (geschlechts-)spezifisches Verantwortungs- und Rechtsbewusstsein sichtbar, sondern zugleich treten Geschlechtervorstellungen und -ordnungen sowie Vorstellungen von Sexualitäten auf kondensierte Art und Weise in den Fokus.

Rache im Anschluss an eine erlittene Vergewaltigung ist ein Thema, das seit der Antike in verschiedenen Diskursen kursiert, zunächst insbesondere in der Literatur. Eine Schlüsselfigur ist in diesem Kontext die Figur der Philomela, die von ihrem Schwager vergewaltigt, zudem ihrer Zunge beraubt wird und später gemeinsam mit ihrer Schwester Rache nimmt. Dieser Topos setzt sich beispielsweise fort in Shakespeares Drama „Titus Andronicus“ (1594), der die Rachespirale weiter auf die Spitze treibt. Weiterlesen und Quelle … (Web)

Klicktipp: Frauen von damals – ein Podcast über Frauen um 1900, die neue Wege gingen (Podcast)

Podcast von Bianca Walther (Web)

Die Historikerin Bianca Walther erzählt in ihrem Podcast „Frauen von damals – ein Podcast über Frauen um 1900, die neue Wege gingen“ die Geschichten von Frauen aus dem Kontext der Ersten Bürgerlichen Frauenbewegungen.

Es sind Frauen, die ihr „im Laufe der Jahre beim Lesen, bei Recherchen und in der Forschung begegnet sind. Es sind Frauen, größtenteils aus dem 19. und frühen 20. Jhd., die Grenzen überschritten, mit neuen Lebensmodellen experimentierten und sich Freiräume nahmen. Wir begeben uns mit ihnen auf Reisen und auf Radausflüge, in den Reichstag und auf Kneipentour, und manchen schauen wir über die Schulter, wie sie Liebesbriefe schreiben. An wen? Lasst euch überraschen!“ (Web)

Bisherige Folgen:

  1. Charlotte Ritters reale Kolleginnen: Martha Mosse und Friedrike Wieking
  2. Ika Freudenberg: Rheinische Lebensfreude trifft Münchner Frauenbewegung
  3. Frauenrechtlerin auf Reisen: Die Indienreise der Anna Pappritz (Teil 1)
  4. Frauenrechtlerin auf Reisen: Die Indienreise der Anna Pappritz (Teil 2)
  5. Mary Kingsley: Grenzgängerin zwischen Kulturen und Konventionen
  6. Eine afrikanische Frauenrechtlerin: Adelaide Casely-Hayford
  7. Gertrud Bäumer: Frauenrechtlerin, Politikerin, Multitaskerin
  8. Von Olympe bis Helene: Streifzug durch 100 Jahre Frauenbewegung
  9. Die Lieben der Selma Lagerlöf
  10. Minna Cauer: Mit Leidenschaft für Frauen, Frieden und Demokratie
  11. „Wo ist das Recht der Frau?“ Anita Augspurg – Juristin, Feministin, Pazifistin
  12. Monokel-Ball im Monbijou: Streifzug durch das lesbische Berlin der 1920er-Jahre
  13. Bonusfolge: Die Reisen der Amelia B. Edwards

Bianca Walther ist Historikerin und Dometscherin. Sie arbeitet an einer Dissertation zur Kulturgeschichte von Lebensgemeinschaften von Frauen im Bürgertum um 1900. 2019-2020 führte sie ein Forschungsprojekt zur Indienreise der Frauenrechtlerin Anna Pappritz durch.

Klicktipp: „2 1/2 Minunten Frauen*Soli“ (Video) und Online-Workshop: „Kolonialismus: Auswirkungen im Heute verstehen und Rassismus erkennen“: Lehrangebot für Schulklassen


Frauen*solidarität (Web)
Die Frauen*solidarität in Wien ist eine entwicklungspolitische Organisation. Sie leistet Informations-, Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit zu den Lebens- und Arbeitssituationen von Frauen weltweit sowie zu globalen Machtverhältnissen aus feministischer Sicht.
Sie steht im Dialog mit Frauenbewegungen aus dem globalen Süden und stärkt durch Vernetzung solidarisches Handeln. Diese Arbeit trägt zu einer Durchsetzung von Frauenrechten bei und zu einer Welt frei von Sexismus, Rassismus und Homophobie.
Video
Weitere erste Informationen gibt das witzige Youtube-Video „2 1/2 Minunten Frauen*Soli“ (2,5 Minunten), das soeben veröffentlicht worden ist (Link).
Workshop
Mit der #BlackLivesMatter Bewegung erreicht die Diskussion über Rassismus und Kolonialismus zuletzt eine breite Öffentlichkeit. Kolonialismus ist in seiner Wirkung nicht auf eine bestimmte zeitliche Periode begrenzt. Welche Spuren von Kolonialismus finden wir in Österreich heute? Wie bewerte ich Quellen rassismuskritisch? Wie wirken kolonialrassistische Vorstellungen auf die Medienberichterstattung? Welche Forderungen stellen People of Colour an Politik und Zivilgesellschaft?
Die Frauen*solidarität hat gemeinsam mit ÖFSE einen interaktiven Online-Workshop für Schulklassen konzipiert, der Antworten auf diese Fragen gibt. Dazu werden das koloniale Geschehen und rassistische Überlegenheitsgedanken kritisch thematisiert (Web).
Zeit: nach Vereinbarung
Ort: nach Vereinbarung oder virtueller Raum
Der Workshop wird empfohlen für die 10. und 11. Schulstufe der BHS oder AHS, Termin können vereinbart werden. Dauer sind 2 Unterrichtseinheiten, das Angebot ist kostenlos.
Die Teilnehmer_innen lernen die Folgen von Kolonialismus für Geschichte und Gegenwart kennen. Sie erarbeiten sich interaktiv Methoden für rassismuskritische Informationskompetenz, können Rassismen in Medien erkennen und wissen über ihre Entstehungsgeschichte wie auch ihr gegenwärtiges Wirken in der Gesellschaft. Continue reading

Diskussion: Die Mauer und Berlin: Diskussion zum Buch „Westberlin – ein sexuelles Porträt“, 13.08.2021, virtueller Raum

Heinz-Jürgen Voß, Hochschule Merseburg: FB Soziale Arbeit. Medien. Kultur: Angewandte Sexualwissenschaft (Web)
Zeit: 13.08.2021, 17:30-19:00 Uhr
Ort: virtueller Raum, via Merseburg
Anlässlich von 60 Jahre Mauerbau in Berlin findet eine Diskussion zur Sondersituation von Westberlin aus sexueller und geschlechtlicher Perspektive statt:
Grenzen teilen, Mauern spalten. Das wird aktuell mit dem Stacheldraht Litauens gegen Geflüchtete und allgemein der blutigen Abschottungspolitik der EU deutlich. Frontex, wie auch der Mauerbau der USA an der Grenze zu Mexiko, stehen für eines der dunkelsten Kapitel internationaler Teilung, verbunden mit vielen Toten. Wie Mauern, Stacheldraht und Selbstschussanlagen wirken, wurde an der innerdeutschen Grenze deutlich. Eigentlich sollte internationale Politik gelernt haben?
Immerhin entstand durch die deutsche Teilung mit Westberlin ein Sonderterritorium, in dem sich kaum ein kapitalistisches Unternehmen zu investieren traute und das mit staatlichen Beihilfen attraktiv gehalten wurde. Der von der Sexualwissenschaftler*in Heinz-Jürgen Voß herausgegebene neue Sammelband „Westberlin – ein sexuelles Porträt“ (Web) wendet sich der besonderen Situation in Westberlin aus sexueller und geschlechtlicher Perspektive zu.
Im Klappentext des Buches heißt es: „In Westberlin war immer mehr möglich – gerade in Sachen Geschlecht und Sexualität. Auch Sperrstunden und Sperrbezirke, wie in der BRD üblich, gab es hier nicht. Die interkulturell offene Stadt hatte nicht nur für Dienstreisende einen besonderen Reiz, sie war auch geprägt von alliierten Soldat*innen und von Gastarbeiter*innen. Junge Männer, die vor der Bundeswehr flohen, suchten hier Zuflucht – genau wie Menschen, die eine ausgemergelte Großstadt mit einer alternativen Kultur wollten. Die Autor*innen eröffnen Einblicke in den Charakter dieser besonderen Stadt, wobei sie auf das Geschlechtliche und Sexuelle fokussieren. Texte und künstlerische Arbeiten fügen sich zu einem Gesamtbild, in dem individuelle Lebensentscheidungen ebenso Raum finden wie trans*, lesbischer und schwuler Aktivismus.“
Zum Band beigetragen haben zahlreiche Autor:innen. Bei der Diskussion mit dabei sind Gérôme Castell, Manuela Kay, Nora Eckert, Egmont Fassbinder und Dieter Telge. Sie Continue reading

CfP: Die mehrsprachige Stadt (ca. 125 bis ca. 1800) (Event, 11/2021, Tours/FR); bis: 20.07.2021

John Gallagher (Univ. of Leeds, UK) und Ulrike Krampl (Univ. de Tours/CeTHiS, FR)

Ort: Tours, Frankreich
Zeit: 05.11.2021
Einreichfrist: 20.07.2021

Städte waren und sind Räume der Mehrsprachigkeit. Bislang haben Historiker:innen der vormodernen Stadt ihre Aufmerksamkeit jedoch kaum darauf gerichtet, wie Sprachen die städtische Gesellschaftsordnung mitbestimmten. Auch die Sozialgeschichte der Sprache(n), wie sie sich seit den 1990er-Jahren entwickelt, hat die räumliche Dimension von Mehrsprachigkeit nur wenig berücksichtigt.

Doch befördert gerade die Stadt als Ort von Macht, von kulturellem Austausch sowie als Schnittstelle ökonomischer und symbolischer Zirkulation den Kontakt zwischen Sprachen und damit auch, wie die historische Soziolinguistik unterstrichen hat, von Sprachwandel. Der Workshop möchte nun Historiker:innen des Mittelalters und der frühen Neuzeit dazu einladen, in einer sozial- und kulturhistorischen Perspektive die Interaktionen zwischen Mehrsprachigkeit und städtischem Wandel zu diskutieren.

Der veranschlagte Zeitraum ist sowohl vom Aufschwung des europäischen Städtewesens als auch von der Konsolidierung der modernen bzw. Nationalsprachen gekennzeichnet. Nicht zuletzt angesichts des medialen Wandels, der konfessionellen Spannungen und der Intensivierung globaler Vernetzung ist von einem offenen Sprachenbegriff auszugehen, der Sprachen in ihrer sozialen, regionalen, institutionellen und medialen Differenzierung gleichermaßen berücksichtigt, auf Gesten und Gebärden beruhende Praktiken mit einbezieht und damit potenziell ein breites Spektrum kommunikativer Fähigkeiten (abilities) ausschöpft.

Ziel des Workshops ist es danach zu fragen, wie sprachliche Differenz dazu beigetragen hat, das städtische Leben der Vormoderne zu gestalten. Erwünscht sind vorzugsweise Beiträge, die eine systematische Herangehensweise an die städtische Sprachenvielfalt versuchen, und dabei sowohl den Zusammenhang von Sprachen und Macht als auch die mit Sprachenverwendung verbundene Agency im materiellen und sozialen Raum der Stadt reflektieren. Die Berücksichtigung der Kategorie Geschlecht erscheint dabei als ein besonderes Forschungsdesiderat.

Folgende Themenfelder können Anregungen liefern:

  • Sprachendifferenz und Machtbeziehungen (sozialer bzw. institutioneller Art, Geschlecht, Ethnie, etc.)
  • Mobilität, Migration und städtische Sprachenvielfalt

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CfP: Das „Recht auf sexuelle Selbstbestimmung“ – Gewalt, Autonomie und Handlungsmacht seit 1872 (Event, 02/2022, Berlin); bis: 15.09.2021

FU Berlin, Arbeitsbereich Didaktik der Geschichte und Margherita-von-Brentano-Zentrum für Geschlechterforschung; Martin Lücke

Zeit: 24.-25.02.2022
Ort: Berlin
Einreichfrist: 15.09.2021

Das DFG-Forschungsprojekt „Menschenrechte, queere Geschlechter und Sexualitäten seit den 1970er Jahren“ möchte im Rahmen einer zweitägigen Tagung die Genese eines „Rechts auf sexuelle Selbstbestimmung“ historisieren. Im Mittelpunkt steht die Frage, in welchen Spannungsfeldern sich der Topos eines solchen Rechts auf sexuelle Selbstbestimmung entwickelte.

Die Veranstalter:innen interessiert, auf welche Weise das Konzept der sexuellen Selbstbestimmung verflochten ist mit Konzepten von Autonomie, Individualität/Subjektpositionen/Identität auf der einen Seite sowie anderseits mit kollektiven Vorstellungen etwa von „Sittlichkeit“ und Moral. Ausgehend von den Debatten der ersten deutschen Frauenbewegung(en) im Kaiserreich sowie der ersten deutschen Homosexuellenbewegung und vor dem Hintergrund der normativen Grundlagen des RStGB, das 1872 in Kraft trat, möchten sie fragen, wie und in welchen historischen Kontexten das Recht auf Sexualität, auf sexuelle Selbstbestimmung, sexuelle Orientierung sowie sexuelle Vielfalt als schutzwürdig gefordert, und in welchen Konflikt- und Spannungsfeldern es definiert wurde.

In den Blick geraten dabei die Anerkennung und Gleichstellung nicht-(hetero)normativer Sexualitäten und Geschlechter, aber auch die Regulierung von Beziehungen und Partner:innenschaften durch rassifizierte Verbote oder Tabuisierungen von Sexualität für Menschen mit Behinderungen oder der Einfluss der Kirchen. Insgesamt streben die Veranstalter:innen eine intersektionale Betrachtung unter Einbeziehung von Kategorien wie race, class, gender, dis/-ability/body sowie Religion an.

Gefragt wird: Welche Akteur:innen und Bewegungen waren an den Forderungen um sexuelle Selbstbestimmung beteiligt? Welche Transferprozesse zwischen Recht, Wissen und politischen Bewegungskollektiven lassen sich dabei ausmachen? Wie weiteten sich die Forderungen nach sexueller Selbstbestimmung in die (Menschen)rechte? Sie wünschen sich abstracts zu folgenden Themenbereichen:

Der Begriff „Selbstbestimmung“ und dessen Entstehung gerade auch in seiner Verflechtung mit Individualität/Subjektpositionen/Identität/Konzepten von Sexualität. Weiterlesen und Quelle … (Web)

CfP: Sexualitäten in der Geschichte (Event, 09/2021, virtueller Raum); bis: 20.07.2021

Arbeitskreis Sexualitäten in der Geschichte

Zeit: 24.09.2021
Ort: virtueller Raum, via Paderborn
Einreichfrist: 20.07.2021

Der Arbeitskreis Sexualitäten in der Geschichte veranstaltet seinen nächsten Workshop.

Dabei ist folgendes Format vorgesehen: Neben klassischen Projektvorstellungen können auch Antragsskizzen oder Buchkapitel vorgestellt werden. Der Fokus liegt auf der ausgiebigen Diskussion in kleinerem Rahmen. Die Referent:innen stellen den Teilnehmer:innen zwei Wochen vor dem Workshop entweder einen als Video aufgenommenen Vortrag oder einen Text zur Verfügung.

Vorschläge und auch Nachfragen bis zum 20.07.2021 an sebastian.bischoff@uni-paderborn.de.

Programm des vorigen Workshops „Theorize this! 2. digitale Jahrestagung des Arbeitskreises Sexualitäten in der Geschichte“ im April 2021 (Web)

Kontakt
Sebastian Bischoff
Wissenschaftlicher Mitarbeiter/Lecturer
Historisches Institut/Department of History
University of Paderborn, Warburger Straße 100, 33098 Paderborn
Website (Link)

Quellle: wiso-informationen@lists.univie.ac.at

CfP: The straight past of a queer present? Mann-männliches Begehren und homosexuelles Verhalten in Kulturgeschichte und Kulturvergleich (Event, 06/2022, Bamberg); bis: 31.10.2021

Tagung The straight past of a queer present?; Klaus van Eickels (Bamberg) (Web)

Zeit: Fr., 24.-26.06.2022
Ort: Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Einreichfrist: 31.10.2021

Personale Bindungen zwischen Männern und die Regulierung sexuellen Verhaltens spielen in fast allen Kulturen weltweit eine zentrale Rolle. Verhaltensnormen für Männer und für Frauen weichen dabei oft stark voneinander ab, so dass eine genderdifferenzierte Betrachtung grundsätzlich geboten ist. In besonderer Weise gilt dies für homosexuelles Verhalten und gleichgeschlechtliche Beziehungen. Im Mittelpunkt der Tagung wird die Frage nach der Regulierung mann-männlichen Begehrens und homosexuellen Verhaltens stehen. Der Blick auf unterschiedliche Kulturen von der Antike bis zur Gegenwart soll dabei (auch im Vergleich zu nicht-westlichen Kulturen) vor allem auf die sich verschiebenden Grenzen des Erlaubten gerichtet werden (insbesondere auf das aus moderner westlicher Sicht oft paradoxe Verhältnis von ostentativ gelebter mann-männlicher Nähe bei gleichzeitiger Ablehnung oder Tabuisierung homosexueller Handlungen und auf die Differenzierung zwischen unterschiedlichen homosexuellen Handlungen in Abhängigkeit von Unterschieden in Lebensalter oder Geschlechtsrollenkonformität).

In den meisten vormodernen Gesellschaften (und in vielen nicht-westlichen Gesellschaften bis heute) bilden homosoziale und homoaffektive Bindungen das tragende Netzwerk, von dem das Funktionieren der politischen Institutionen, des sozialen Lebens und vielfach auch der wirtschaftlichen Austauschbeziehungen abhängt. In modernen westlichen Gesellschaften werden solche mann-männlichen Beziehungen dagegen nicht mehr offen zur Schau gestellt; sie sind aber als Seilschaften und Netzwerke weiter von großer Bedeutung, auch wenn sie allenfalls als störende Faktoren in einem vordergründig allein auf Transparenz, Offenheit und Rationalität angelegten System von Institutionen und Entscheidungsprozessen sichtbar werden. Weiterlesen und Quelle … (Web)

Klicktipp: Ehen vor Gericht 3.0. Eheprozesse zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert (Datenbank)

Projekte Ehen vor Gericht (Web)

„Frauen verlangen in Österreich öfter die Scheidung als Männer – daran hat sich in den vergangenen Jahrhunderten nichts geändert. Andrea Griesebner und ihr Team vom Institut für Geschichte der Uni Wien erforschen Eheprozesse vor kirchlichen und weltlichen Gerichten von Mitte des 16. bis Mitte des 19. Jhds. und schaffen damit eine umfangreichte Datenbank.

Gerichtsverfahren, Scheidungen, Güterteilung: Diese drei Themen waren auch für katholische Ehepaare der Habsburger Monarchie in den vergangenen Jahrhunderten wohl relevanter, als viele vermuten würden. Die Forschungen von Andrea Griesebner und ihrem Team zeigen, dass katholisch getraute Ehepaare eine „schlechte“ Ehe nicht immer als Schicksal akzeptierten, sondern vor allem Ehefrauen sich an die Kirchengerichte (bis 1793) bzw. an die weltlichen Gerichte (ab 1793) wandten, um eine Scheidung von Tisch und Bett zu erreichen. Die Wissenschafter*innen erforschen, wie getrennte Ehepaare die Scheidungsfolgen regelten – von der Trennung der ehelichen Güter bis zur Obsorge der Kinder.

Online-Webportal legt wichtigen Forschungs-Grundstein

Begonnen hat alles mit einem Brief aus dem 18. Jhd., den Andrea Griesebner zufällig während einer Archivrecherche gefunden hat: Darin schrieb eine Frau an ihren Ehemann, dass sie einverstanden sei, wenn er sich von ihr scheiden lassen wolle. ‚Das hat mich irritiert, weil mir nicht klar war, dass sich im katholischen Niederösterreich des 18. Jhds. Menschen scheiden lassen konnten‘, sagt Griesebner.

Gefördert vom FWF und der ÖNB hat das Forschungsteam in den vergangenen zehn Jahren rund 70.000 Seiten Konsistorialprotokolle der Kirche und rund 10.000 Seiten Akten der weltlichen Gerichte durchgearbeitet.“ Weiterlesen und Quelle … (Web)

Quelle: Forschungsnewsletter der Universität Wien Juni 2021