Vortrag im Rahmen der Reihe Geschichte am Mittwoch (Web) in Kooperation mit dem Forschungsschwerpunkt Frauen- und Geschlechtergeschichte
Ort: Universität Wien, HS 45, 2. Stock
Zeit: 27. Jänner 2016, 18.30 s.t.-20.00 Uhr
- Im Anschluss an den Vortrag und die Diskussion findet die Präsentation des ÖZG-Bandes 2015/2 Frauen – Politik – Transformation statt: mit Gabriella Hauch als Herausgeberin und den Autorinnen Birgit Bader-Zaar, Johanna Gehmacher und Veronika Helfert.
Ausgangspunkt des Forschungsvorhabens ist der Nachlass der österreichischen Sozialdemokratin Rosa Jochmann (1901-1994), der dem Verein für Geschichte der Arbeiterbewegung im Jahr 2001 übergeben wurde. Ziel ist eine biografische (Re-)Konstruktion des Lebens von Rosa Jochmann, die in Österreich und darüber hinaus als „Grande Dame“ der Sozialdemokratie und als „antifaschistische Galionsfigur“ eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens war. Der zeitliche Fokus des Projekts liegt auf den 1930er und 1940er-Jahre, d.h. auf jene Epoche der österreichischen Zeitgeschichte, die von Weltwirtschaftskrise, dem Ende der Demokratie sowie der Etablierung des (Austro-)Faschismus und Nationalsozialismus geprägt war. Zudem richtet sich der Blick auf die Nachkriegszeit, in der Rosa Jochmann als Politikerin und später als Zeitzeugin aktiv war. Einen zentralen Bestandteil der biografischen Annäherung stellt die Rekonstruktion der Frauennetzwerke beziehungsweise der Sozialmilieus dar, in denen sich Rosa Jochmann bewegte. Die sozialen, kulturellen oder ökonomisch-politischen Verhältnisse, in denen sich Rosa Jochmann bewegte, werden in die Analyse einbezogen. Methodisch-theoretische Bezugspunkte stellen Arbeiten zur (Frauen-)Biografieforschung, quellenkritische Zugänge aus geschlechtsspezifischer Perspektive, Analysen zu Erinnerung, Gedenken und Geschlecht sowie Arbeiten zur Erinnerungs- und Gedächtniskultur in Österreich dar.
Zur Person: Veronika Duma ist Mitarbeiterin des Projekts „Rosa Jochmann – Eine biografische (Re-)Konstruktion aus geschlechtergeschichtlicher Perspektive“ am Institut für Geschichte.