Erster Vortrag der neu initiierten Serie „Feminist Idols“, zu der einmal jährlich Wegbereiterinnen der feministischen Kunst und Kulturwissenschaften zu einer Lecture an die Akademie der bildenden Künste Wien geladen werden (Web)
Zeit: 18.04.2016, 18.00 Uhr
Ort: Akademie der bildenden Künste Wien, Atelierhaus, Lehargasse 6, 1060 Wien
Die britische feministische Filmwissenschafterin Laura Mulvey spannt in ihrem Vortrag einen Bogen über 40 Jahre ihres Schaffens: Ausgehend von ihrem einflussreichen Essay „Visual Pleasure and Narrative Cinema“ skizziert sie in ihrer Lecture die Veränderungen, die durch technische Innovationen, neue Ideen und politische Diskurse in ihrer Arbeit stattfanden. Bekannt wurde Mulvey 1975 mit ihrem psychoanalytischen Ansatz zur Interpretation der frühen Hollywood-Spielfilme, mit der sie eine theoretische Wende in der feministischen Filmanalyse der 1970er Jahre einleitete. Sie wurde damit zur Leitfigur einer neuen Bewegung, die versuchte, die vorherrschenden patriarchalen Strukturen und das damit verbundene Bild der Frau im Film aufzuzeigen und zu kritisieren.
Der Vortrag findet in englischer Sprache und in Kooperation mit dem mumok satt, das parallel am 21.04.2016 im Rahmen von „Feminismus und/im Kino“ eine Auswahl ihrer Filme zeigt.
Laura Mulvey ist Professorin für Film-und Medienwissenschaft am Birkbeck College, University of London. Zu ihren Veröffentlichungen zählen u.a. Visual and Other Pleasures (1989), Fetishism and Curiosity (1996), Citizen Kane (1992) und Death Twenty-four Times a Second: Stillness and the Moving Image (2006) sowie der einflussreiche Essay Visual Pleasure and Narrative Cinema (1975). Gemeinsam mit Peter Wollen drehte sie in den 1970er- und frühen 1980er-Jahren sechs Filme (u.a. Riddles of the Sphinx, 1978, Frida Kahlo and Tina Modotti, 1980). Zwei weitere Filme drehte sie mit Künstler/Filmemacher Mark Lewis: Disgraced Monuments (1994) und 23 August 2008 (2013).