Tagung der Reihe „Neue Perspektiven auf die Gewerkschaftsgeschichte“
Ort: Friedrich-Ebert-Stiftung Bonn
Zeit: 19.-20.11.2020
Einreichfrist: 30.04.2020
In der Bundesrepublik verdienten im Jahr 2018 Frauen pro Arbeitsstunde ca. 20 % weniger als Männer. Dieser Abstand in der Entlohnung ist seit den 1980er-Jahren nahezu konstant geblieben. Im europäischen Durchschnitt gehört die Bundesrepublik zu den Spitzenreitern, die Persistenz des Phänomens ist allerdings länderübergreifend.
Der Gender Pay Gap, das geschlechtsspezifische Lohngefälle zwischen Männern und Frauen, weist eine frappierende, relative Stabilität über die Zeit auf, und an einer Erklärung dieser Ungleichbehandlung versuchen sich Sozialwissenschaftler/innen seit Jahren. Als Hauptursachen, die empirisch klar nachgewiesen werden können, gelten Berufsstruktur, Beschäftigungsumfang, Aufteilung von Familien- und Care-Arbeit oder der Anteil von Frauen und Männern in Führungspositionen. Diskriminierung von Frauen ist auf vielen Ebenen und in intersektionaler Dependenz anzunehmen.
Der historische Blick auf Ausprägungen und Ursachen des Gender Pay Gaps ermöglicht es, seine vielfältigen Verflechtungen mit Entwicklungen von Ungleichheitsstrukturen in Arbeitsmärkten und generell der gesellschaftlichen Arbeitsorganisation zu verdeutlichen. Das geschlechtsspezifische Gehaltsgefälle hängt mit historisch bedingten Definitionen von Arbeits- und Leistungsnormen oder politökonomischen Setzungen von Produktivität zusammen und nicht zuletzt mit der Frage, … weiterlesen und Quelle (Web).
Organisator/innen: Rainer Fattmann (Bonn), Michaela Kuhnhenne (Hans-Böckler-Stiftung, Düsseldorf), Stefan Müller (Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn), Mandy Stalder-Thon (Institut für soziale Bewegungen, Bochum), Wiebke Wiede (Univ. Trier) und Johanna Wolf (Max-Planck-Institut für europ. Rechtsgeschichte, Frankfurt/Main)