Eva Labouvie (Otto-von-Guericke-Univ. Magdeburg) und Katja Kauer (Univ. Tübingen) in Koop. mit dem Büro für Gleichstellung und Familie, OvGU Magdeburg
Zeit: 27.-28.11.2025
Ort: Magdeburg
Anmeldung bis: 17.11.2025
Programm (Web)
Sektionen: Der „male gaze“ und seine Folgen: Neue Perspektiven der Revision und Dekonstruktion | Louise von Anhalt-Dessau zwischen Ausblendung, „male gaze“ und neuer Verortung | Fallstudien zu alten Sichtweisen und neuen Perspektiven
Zum 275. Geburtstag von Louise von Anhalt-Dessau nimmt die Tagung eine historische Frau zum Ausgangspunkt, um die Struktur des männlichen Blicks – des „male gaze“ – auf Frauen, Körper und Geschlecht von der Vergangenheit bis in die heutige Zeit kritisch zu analysieren. Die Tagung verbindet historische und gegenwartsbezogene Perspektiven und fragt danach, wie Frauen wahrgenommen, bewertet, erinnert wurden und bis heute werden – und wer dabei die Deutungsmacht hat.
Louise von Anhalt-Dessau steht exemplarisch für jene Frauen, die in der patriarchalen Wahrnehmung unsichtbar gemacht wurden oder systematisch unsichtbar gehalten werden – ob im hochadligen Kontext des 18. Jhds., aus dem sie stammte, oder in heutigen gesellschaftlichen oder wissenschaftlichen Zusammenhängen. Ihre historische Einordnung und Aufarbeitung verweist implizit wie explizit nicht nur auf vergangene Gender- und Machthierarchien, sondern auch auf gegenwärtige Fragen nach genderbezogenen Repräsentationen, Wertigkeiten, Macht- und Autoritätsverhältnissen, Eingenommenheiten und Voreingenommenheiten sowie strukturellem Bias.
Der „male gaze“ als analytisches Werkzeug erlaubt es, diese Zusammenhänge über Epochen hinweg zu analysieren: als Blickregime, das sowohl ästhetisch als auch epistemisch, sozial und institutionell wirksam wird. Er zeigt sich in Bildtraditionen, in Archiv- und Erinnerungspolitiken, in historischem oder zeitgeschichtlichem Wahrnehmen, Gedenken oder Vergessen – aber auch im akademischen oder beruflichen Alltag, etwa in Stellenbesetzungen, Auswahlverfahren, Anerkennungspraxen oder in der medialen Repräsentation weiblicher Expertise und Autorschaft. Weiterlesen und Quelle … (Web)
